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Schlichtungserfolg für Bodenbeschäftigte - Bild: Logo Lufthansa / Logo ver.di

Die Lufthansa und die Gewerkschaft ver.di haben sich für die rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Boden der Deutschen Lufthansa, der Lufthansa Technik, der Lufthansa Cargo und weiterer Gesellschaften auf einen Tarifvertrag geeinigt. Der Abschluss steht noch unter Gremienvorbehalt. Der Tarifabschluss beinhaltet Lohnerhöhungen von rund 12,5 Prozent in zwei Stufen, überproportional in den unteren und mittleren Einkommensgruppen. Damit einigen sich Lufthansa und ver.di im Rahmen der Schlichtung mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Dr. Frank-Jürgen Weise, dem ehemaligen Chef der Bundesagentur für Arbeit.

Parameter des neuen Tarifvertrag im Detail

Der Tarifvertrag zwischen Lufthansa und ver.di enthält folgende Parameter:

  • Durchschnittlich rund 12,5 Prozent Gehaltserhöhung
  • Rückwirkend zum 1. Januar 2024: Erhöhung der Vergütung um 7 Prozent (aber mindestens um 280 Euro)
  • Zum 1. März 2025: Erhöhung der Vergütung um einen Sockelbetrag von 150 Euro und darauf 2 Prozent (das entspricht im Durchschnitt einer Gesamterhöhung von über 5 Prozent)
  • Zahlung von Inflationsausgleichsprämien von insgesamt 3.000 Euro netto
  • 2.000 Euro schnellstmöglich, 1.000 Euro zum November 2024

Darüber hinaus wurden als weitere wesentliche Elemente die Angleichung Arbeitsbedingungen Ost und West, die Einführung einer Schichtzulage in Höhe von 3,6 Prozent, eine Arbeitszeitflexibilität bis 40 Stunden für die Deutsche Lufthansa, die Erhöhung Zuschlag zum Urlaubsgeld um 150 Euro ab 2025, eine Erhöhung Zuschuss zum Deutschlandticket auf 30 Euro und ein weitreichendes Paket für Auszubildende festgelegt. Die Laufzeit des Tarifvertrags beläuft sicht mindestens auf 24 Monate.

Beteiligte zeigen sich zufrieden

Dr. Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG: "Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam zu einem Kompromiss gekommen sind, und mein ausdrücklicher Dank geht hier auch an die beiden Schlichter. Die vergangenen Wochen haben sowohl unseren Gästen als auch unseren Kolleginnen und Kollegen viel abverlangt. Die jetzt erzielte Einigung ist deshalb eine gute Nachricht. Unsere Mitarbeitenden profitieren von wesentlichen und nachhaltigen Vergütungserhöhungen – wir wissen, was die Kolleginnen und Kollegen täglich leisten, und es ist uns wichtig, dass sich Gehälter angemessen und gut entwickeln. Gleichzeitig haben diesbezüglich sowohl unsere Gäste als auch unsere Unternehmen endlich wieder Planungssicherheit. Dabei ist der Abschluss natürlich eine große wirtschaftliche Herausforderung für uns, auf die wir jetzt Antworten finden müssen. Gemeinsam werden wir uns in jedem Fall mit voller Kraft darauf konzentrieren, was uns ausmacht: unseren Kundinnen und Kunden ein verlässlicher Partner und somit unseren Mitarbeitenden ein attraktiver Arbeitgeber mit ausgezeichneten Perspektiven zu sein.“

Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen: "Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich meinen persönlichen Beitrag zur Beilegung dieses Tarifkonflikts leisten konnte. Der Abschluss ist ein großer Erfolg für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lufthansa – und auch für die Fluggäste, die jetzt wieder Planungssicherheit haben und keine Streiks befürchten müssen. Das freut auch mich als regelmäßiger Lufthansa-Kunde ganz besonders. Ich bedanke mich bei den Vertreterinnen und Vertretern der Gewerkschaft Verdi und der Lufthansa für drei konstruktive und lösungsorientierte Verhandlungstage, die von Vertrauen und Kompromissbereitschaft geprägt waren.“

Dr. Frank-Jürgen Weise, ehemaliger Chef der Bundesagentur für Arbeit: "Der vereinbarte Tarifvertrag ist gut für die Beschäftigten. Für die Lufthansa ist der Abschluss eine große wirtschaftliche Herausforderung in einem internationalen Umfeld, in dem viele Nationen ihre ‚kritische Infrastruktur‘ erheblich subventionieren. Die Verhandlungen zwischen Lufthansa und Verdi waren schwierig in der Vielfalt der Themen, den unterschiedlichen Niveaus der geforderten und angebotenen Leistungen, aber auch sachlich fundiert und menschlich respektvoll. Die Schlichter haben sich als eigene Partei im Interesse für die Beschäftigten, dem Wohlergehen des Unternehmens und für die Kundinnen und Kunden empfunden.“

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