DER Touristik und Lufthansa Group bauen ihre Zusammenarbeit bei Sustainable Aviation Fuel (SAF) aus. Wie mitgeteilt wurde, bezieht DER Touristik im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit der Lufthansa Group als erster Großveranstalter einen erheblichen Anteil an Sustainable Aviation Fuel (SAF). SAF besteht aus biogenen Reststoffen wie beispielsweise gebrauchten Speiseölen und reduziert die CO₂-Emissionen um rund 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin. Mit dem erworbenen SAF wird die DER Touristik ihren Gästen klimaschonendere Flugreisen mit SAF-Einsatz ohne Aufpreis anbieten. Die Kosten für das SAF übernimmt dabei der Reiseveranstalter.
SAF Anteil von 20 Prozent
Konkret nutzt die DER Touristik das bei der Lufthansa Group eingekaufte SAF, um die CO₂-Bilanz bei ausgewählten Produkten zu verbessern. Diese Reisen werden in dem im September 2023 erscheinenden DERTOUR Megalog Katalog mit dem Titel „Bewusst Reisen“ präsentiert. So wird für die Lufthansa Flüge der im Magalog vorgestellten Rundreisen 2024 ein SAF-Anteil von 20 Prozent in das Flugsystem eingespeist. Dadurch werden die individuellen flugbezogenen CO₂-Emissionen des Fluggastes bilanziell verringert. Zu diesen Rundreisen zählen zwei individuelle DERTOUR-Reisen nach Irland, bei denen sich die Gäste vor Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen, sowie fünf geführte Kleingruppenreisen nach Albena an der bulgarischen Schwarzmeerküste, Menorca, Andalusien, Madeira sowie nach Lissabon und Porto. Bis Ende 2024 erfolgt auch bei ausgewählten Lufthansa Group Flügen, die zu einem der nachhaltig zertifizierten Hotels des neuen DERTOUR-Magalogs hinzugebucht werden, die Einspeisung von 20 Prozent SAF in das Flugsystem auf Kosten der DER Touristik. Darüber hinaus werden REWE Reisen in Deutschland und Billa Reisen in Österreich im Herbst 2023 jeweils analog zwei nachhaltigere Urlaubsangebote mit Lufthansa Group Flügen in Europa schnüren.
Weitere Maßnahmen im Rahmen der Zusammenarbeit
Im Rahmen der strategischen Partnerschaft von DER Touristik und Lufthansa Group sind darüber hinaus verschiedene weitere Maßnahmen geplant, welche die Urlaubsgäste und Reisebüro-Experten für das Thema SAF sensibilisieren und es für sie erlebbar machen, darunter eine Fachstudienreise nach Irland für Reisebüros. Im Frühjahr letzten Jahres hatten die Lufthansa Group und die DER Touristik bereits in einem ersten Testlauf gemeinsam nachhaltigere Reiseangebote aufgesetzt.
CO₂ Reduktion für ein nachhaltigeres Fliegen
Die Lufthansa Group hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 an. Bereits bis 2030 will der Luftfahrtkonzern seine Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 durch Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen halbieren. Das Reduktionsziel bis 2030 wurde im August 2022 durch die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert. Die Lufthansa Group war die erste Airline-Gruppe in Europa mit einem wissenschaftlich fundierten CO₂-Reduktionsziel im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Für wirksamen Klimaschutz setzt die Lufthansa Group insbesondere auf eine beschleunigte Flottenmodernisierung, die kontinuierliche Optimierung des Flugbetriebs, den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe und auf Angebote für Privatreisende und Firmenkunden, um eine Flugreise oder die Beförderung von Fracht nachhaltiger zu gestalten. Darüber hinaus unterstützt die Lufthansa Group seit vielen Jahren aktiv die weltweite Klima- und Wetterforschung.
Wie funktionert der Einsatz von SAF?
Beim Einsatz von SAF findet keine Betankung einzelner Flüge statt. Als sogenannter „Drop-in“-Kraftstoff ist SAF kompatibel mit fossilem Kerosin und kann diesem problemlos beigemischt werden. Vor dem Transport zum Flughafen wird SAF mit fossilem Flugkraftstoff vermischt (Blending). Die gemäß Treibstoffspezifikation derzeit zugelassene Höchstbeimischungsquote von SAF zu fossilem Flugkraftstoff beträgt 50 Prozent. Auf diese Weise werden die individuellen flugbezogenen CO₂-Emissionen des Fluggastes bilanziell verringert. Im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin hat SAF einen deutlich reduzierten CO₂-Fußabdruck. Bei SAF aus biogenen Reststoffen sind es rund 80 Prozent CO₂, die eingespart werden.