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Flugzeug beim Enteisen
Winterdienst am Airport München - Bild: Flughafen München

Update: Am heutigen Samstag wird am Flughafen München (MUC) bis 12 Uhr kein Flugbetrieb stattfinden. Grund hierfür sind die anhaltenden starken Schneefälle am gestrigen Freitag und am heutigen Morgen. Bisher wurden am heutigen Tag von rund 760 geplanten Flügen 320 annulliert. Der Winterdienst des Flughafens ist laufend im Einsatz, um wieder einen sicheren Flugbetrieb zu ermöglichen. Der Wintereinbruch mit starkem Schneefall am Flughafen München hat bereits am Vortag den Flugbetrieb erheblich beeinflusst. Es sind mehrere hundert Flüge betroffen, die am gestrigen Freitag bzw. auch am Samstag nicht starten oder landen können. Die Flugzeuge müssen enteist und Start- und Landebahnen geräumt werden. Doch der Flughafen auch viele Maßnahmen etabliert, um auch unter winterlichen Witterungsbedingungen rund um die Uhr einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Der Winterdienst steht von Anfang November bis Mitte April bereit

Bei Eis und Schnee rückt die Winterdienst-Kolonne am Airport aus. Sie umfasst 178 Fahrzeuge, 148 davon zum Räumen der Flugbetriebsflächen und 30 für Straßen, Wege und Parkflächen im öffentlichen Bereich. 65 der Fahrzeuge sind Traktoren aus der Flughafenregion. Insgesamt sind im Winterdienst rund 600 Frauen und Männer im Einsatz, von denen rund 520 aus der Landwirtschaft und Fuhrunternehmen aus der Region kommen. Pro Schicht sorgen über 200 Einsatzkräfte für schnee- und eisfreie Flächen innerhalb des Flughafenzauns.

Um einen möglichst reibungslosen und sicheren Flughafenbetrieb zu ermöglichen, müssen bei Schneefall große Areale geräumt werden: Allein die zwei Start- und Landebahnen, Vorfelder und Rollwege umfassen rund 5,6 Millionen Quadratmeter, umgerechnet mehr als 780 Fußballfelder. Die Räumung einer Start- und Landebahn am Münchner Flughafen dauert etwa 30 Minuten.

Traktoren mit Schneepflug und zahlreiche Spezialfahrzeuge kommen zum Einsatz

Zum Einsatz kommen neben den Traktoren mit Schneepflug auch zahlreiche Spezialfahrzeuge, darunter 22 Kehrblasgeräte, sechs Verladefräsen und eine Pistenraupe. Die geräumten Schneemassen werden auf sechs eigens eingerichtete Schneedeponien verfrachtet. Pro Saison kommen hier insgesamt bis zu 2,2 Millionen Kubikmeter Schnee zusammen. Ein unterirdisches Auffangbecken sorgt dafür, dass das dabei entstehende Schmelzwasser nicht in die Umwelt gelangt.

Alarmiert wird der Winterdienst durch die Verkehrsleitung des Münchner Flughafens, die den Zustand der Betriebsflächen rund um die Uhr überwacht. Als Hilfsmittel dient der Verkehrsleitung neben den aktuellen Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes unter anderem ein Glatteis-Frühwarnsystem, das von insgesamt 18 über den Flughafen verteilten Messstellen permanent aktualisierte Daten bezieht. Darüber hinaus werden mit Hilfe von Spezialfahrzeugen laufend die Bremswerte auf den Start- und Landebahnen geprüft.

Die mechanische Säuberung der Verkehrsflächen genießt wegen des Umweltschutzes Priorität. Nur bei Vereisungsgefahr der Betriebsflächen wird der Einsatz von Flächenenteisungsmitteln erforderlich. Auf einem Teil der Flächen wird anstelle der Enteisungsflüssigkeit Quarzsand ausgebracht. Beiderseits der Startbahnen verlaufende Rinnen fangen die abtauende Flüssigkeit auf und leiten sie zum Schmelzwasser-Rückhaltebecken. Von hier aus wird das Schmelzwasser kontrolliert an das Klärwerk in Eitting weitergeleitet.

Auch Eisbären im Einsatz

Nicht nur die Verkehrsflächen des Airports müssen in der kalten Jahreszeit in einem betriebssicheren Zustand gehalten werden: Auch die Flugzeuge müssen vor dem Start von Schnee und Eis befreit werden. Das übernehmen die sogenannten "Eisbären" der Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH (EFM), einer Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG und der Flughafen München GmbH. "Eisbären" sind Spezialfahrzeuge, die unmittelbar vor dem Start Enteisungsmittel auf die Flugzeuge sprühen. Bis zu 15.000 Flugzeuge – vom Learjet bis zum Airbus A380 – enteist die EFM pro Jahr. Das verbrauchte Enteisungsmittel wird aufgefangen und zu einem Großteil recycelt.

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