Der Luftverkehr lebt von der permanenten Optimierung, doch jetzt beginnt der nächste Schritt der Evolution. Verbesserte Batterietechnologien erlauben auch im Luftverkehr den Einsatz von Hybridtechnologien. Und der verbleibende Kerosinbedarf kann über alternative Kraftstoffe gedeckt werden, die eine wesentlich bessere Umweltbilanz aufweisen. Mit solchen und anderen Maßnahmen zugunsten eines nachhaltigen Luftverkehrs befasste sich die Konferenz "Die Zukunft beginnt – Innovationen für eine klimafreundliche Luftfahrt", die heute am Flughafen München stattfand.
Die Redner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft richteten damit ein klares Signal an die Verhandlungsführer der heute in Paris beginnenden Klimakonferenz: Die Luftfahrt trägt aktiv und kontinuierlich zur Emissionsminderung und damit zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele bei. Bayern setzt bei dieser Entwicklung Maßstäbe, von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung im Flugbetrieb. Staatsminister Dr. Markus Söder und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen München GmbH unterstrich die Bedeutung der Luftfahrtforschung in Bayern:
„Die einmalige Verbindung von Wissenschaft und Industrie in Bayern sorgt dafür, dass wir bei der Luftfahrtforschung weiter an der Spitze des Fortschritts stehen. Unser Anspruch an Nachhaltigkeit fließt direkt in die Produktentwicklung ein und sorgt für eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts.“
Am Flughafen München sei Klimaschutz fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ergänzte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH, Dr. Michael Kerkloh:
„Der Flughafen München ist mit dem Qualitätssiegel „5-star-airport“ ausgezeichnet worden. Diesen 5-Sterne-Anspruch übertragen wir auch auf unsere Ambitionen beim Klima-und Umweltschutz. Am Flughafen München sind die modernsten und effizientesten Flugzeuge Stammgäste und wir arbeiten daran, unseren Kunden zukünftig auch nachhaltige Kraftstoffe anbieten zu können.“
Ausgerichtet wurde die Tagung mit rund 200 Teilnehmern neben der Flughafen München GmbH von der aireg e.V., der deutschen Luftfahrtinitiative für erneuerbare Energien. Der Präsident von aireg, Prof. Jürgen Raps, sagte:
„Alternative Kraftstoffe können den CO2-Ausstoß eines Flugzeugs bereits heute um über 70% senken. Der Flughafen München hat dieses Potential sehr früh erkannt. Gemeinsam wollen wir Optionen für eine Markteinführung entwickeln.“
Technische Innovationen bei Fluggerät und Triebwerken sowie die Vielfalt an Rohstoff- und Verfahrensoptionen für die Herstellung alternativer Flugkraftstoffe waren weitere Themen der Konferenz. Dabei wurde unter anderem vorgestellt, wie aus Algen, Sonnenenergie, Zucker und sogar aus Abfall Flugkraftstoffe gewonnen werden können. Diese sind technisch ausgereift, bedürfen für eine großangelegte Nutzung allerdings noch einer Anschubfinanzierung.